KARATE ist eine sehr alte Form der Selbstverteidigung, die auf dem wirkungsvollen Einsatz des unbewaffneten Körpers beruht. Im Namen noch auf ihre Ursprünge verweisend, kam sie als „China-Hand“ Anfang des 20. Jahrhunderts über die Insel Okinawa nach Japan. Hier fand sie – gleichlautend, aber mit verschobener Bedeutung – als „leere Hand“ Einzug in die Leibeserziehung. Dazu wurde die Kampfkunst von Überschneidungen mit dem Judo befreit und um philosophische Gesichtspunkte erweitert. Dieses japanische Karate-Do („Weg der leeren Hand“) verbreitete sich schließlich auf der ganzen Welt. Um den Aspekt des Wettkampfs ergänzt, entstand dabei außerdem das moderne Sportkarate.
Familiensport

Und Karate hat sich gewandelt: vom Sport für „harte Männer“ zu einem für die ganze Familie. In unserem Dojo („Ort des Weges“) können Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene aller Geschlechter einen der vier Hauptstile des japanischen Karate-Do erlernen: Shotokan.
Das Training gliedert sich in folgende Bereiche:
- Kihon („Basis für die Energie“): Erwerb und Verfeinerung der technischen Grundlagen,
- Kata („Form“): festgelegter Schattenkampf gegen vorgestellte Gegner, und
- Kumite („verflochtene Hände“): Partner- und Kampfübungen.
Weitere Infos über Karate [hier]

Allround-Karate als kindgerechtes Konzept
Wir trainieren altersunabhängig gemeinsam, auch wenn wir montags einen Schwerpunkt bei Anfangenden und Kindern sowie donnerstags bei Fortgeschrittenen haben. Das Automatisieren der Bewegungen und Bewegungsabläufe braucht eine gewisse Zahl an Wiederholungen. Dann können diese auch in Stresssituationen wie der Selbstverteidigung verlässlich abgerufen werden.
Kinder und Jugendliche haben bei der Vermittlung von Bewegung teils andere Bedürfnisse als Erwachsene. Allround-Karate ist ein in Italien und Deutschland unter dem Namen Sound-Karate bekanntes und beliebtes Konzept, um 6- bis 13-Jährigen einen spielerischen Einstieg in die traditionelle Kampfkunst Karate zu ermöglichen. Dabei kommen allerlei Hilfsmittel wie Stangen, Bälle und Musik zum Einsatz; die vielen notwendigen Wiederholungen können so abwechslungsreicher gestaltet werden. Außerdem werden auch die allgemeinen sportlichen Grundfähigkeiten wie Beweglichkeit, Koordination, Gleichgewicht, Kraft und Ausdauer gefördert (polysportiver Ansatz).
Darüber hinaus besprechen wir im Rahmen des Trainings mit den Kindern und Jugendlichen auch regelmäßig das richtige Verhalten in Gefahrensituationen.

Motiviert lernen – individuell gefördert
Mit den verschiedenfarbigen Gürtelgraden hat Karate quasi sein eigenes Motivationssystem eingebaut. Um die Hürde der Gürtelprüfung für die Kinder noch überschaubarer zu machen, haben wir eine Serie kleiner Zwischentests eingeführt, die mit „Tips“, bunten Streifen für die Gürtelenden, belohnt werden:
- roter Tip für Kenntnis japanischer Wörter,
- brauner Tip für die Themen Eifer, Respekt, Sicherheit,
- weißer Tip für das Absolvieren eines Fitnesstests oder Parcours,
- gelb–grüner Tip für das Vorzeigen von Karate an Bällen oder Partnerübungen, und
- blauer Tip für das Vorzeigen von Sound-Karate oder Kata.
Jedes Kind verdient sich seine Tips, wenn es bereit dazu ist. Und wer alle Tips beisammen hat, ist optimal für die Gürtelprüfung vorbereitet!
Ganz allgemein steht für uns die individuelle Entwicklung im Vordergrund, besonders bei den Jüngsten oder bei Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten. Dasselbe gilt auch für Teilnehmende in höherem Alter oder mit körperlichen Beeinträchtigungen wie Gelenkproblemen. Jeder Mensch ist schließlich anders und einzigartig!

Weitere Vorteile des Karate-Trainings
„Vergiss nie: Karate beginnt mit rei und endet mit rei!“ mahnte Funakoshi Gichin. „Rei“ bedeutet hier Respekt bzw. Höflichkeit und gehört zu den Werten, die wir unseren Mitgliedern gerne mit auf den Weg geben.
Wir vermitteln auch eine gewisse Disziplin, vor allem das Durchhalten und Dranbleiben an einer Sache.
Kinder werden durch das Training in der Regel mutiger und selbstbewusster. Sie trauen sich mehr zu und lernen, ihre Körper immer besser zu beherrschen. Davon profitieren auch Impulskontrolle (der Umgang mit unangenehmen Gefühlen), Aufmerksamkeit und Konzentration. Schließlich ist in jedem Alter der körperliche Ausgleich einfach wertvoll.

Trainingszeiten
Damit für die Jüngeren das Training nicht zu lange dauert, sind die Einheiten in eine Kernzeit und eine anschließende Zeit für Fortgeschrittenen-Inhalte unterteilt: Anfangende und Kinder im Volksschulalter (6-9 Jahre) können das Training nach der Kernzeit beenden, dürfen aber, sobald das Durchhaltevermögen gegeben ist, auch bei den Fortgeschrittenen-Inhalten mitmachen. Die Abholzeiten bitte entsprechend planen! Eltern und Kinder, die gemeinsam trainieren, sollen bitte überlegen, was für sie am besten passt.
Team-Leiter

karate@sando.at
Probetraining
bei Fragen und/oder Interesse an bis zu zwei kostenlosen Schnuppertrainings freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme per E-mail!
Zu Beginn reicht normale Turnbekleidung; es wird barfuß trainiert.